Montag, 8. September 2014

Segeln lernen ohne ... Wind?

Am Freitag bin ich pünktlich morgens um Zehn Uhr mit der Sonne im Gepäck am Steinhuder Meer aufgeschlagen. Bester Laune ging es runter ans Ufer wo ich Hans und Mike von der Segelschule kennen gelernt habe. Nach kurzem Schnack ging es gleich mit raus auf den Steg, wo Mike mir erstmal eine grundlegende Einführung gab, damit ich überhaupt weiß wie ein Boot aussieht und so. Okay, Lieken, Wanten, Stagen, alles schon mal gehört, aber jetzt kam erstmal Ordnung ins Chaos.

Danach ging es dann zum ersten mal raus, mitfahren auf dem "Panzerkreuzer", einer ziemlich bauchigen Jolle, die ich beim Segeln mit Grobi im März schon einmal kennen gelernt hatte. An Bord konnte ich mir ein Bild von den Manövern machen und den damit verbundenen Vorgängen und Kommandos. Okay: Ablegen, Wende, Halse, Boje über Bord, Anlegen, so weit, so gut. Scheint mir alles in allem nicht sonderlich kompliziert zu sein, aber das hat ja auch niemand behauptet.  Da der Wind aber leider an dem Tag gar nicht mitgespielt hat, ging alles nur sehr müssig von Statten, ein Aufschießer in Schrittgeschwindigkeit wirkt irgendwie gar nicht mehr so dynamisch, aber so hatten wir alle Zeit der Welt, in Ruhe alles durchzugehen.
Flaute: nichts geht mehr.
Da sich keine Besserung zeigte, und die Segelschüler am Samstag Prüfung hatten, ging es für mich erst einmal wieder zurück an Land, wo erst einmal der Zettelkram geklärt wurde: Antrag für beide Führerscheine (natürlich 2-fach), Kursanmeldung für den Kombikurs, Ärztliches Attest und so weiter. In Deutschland geht es dann doch leider immer öfter mehr ums "Dürfen" als ums "Können".

Egal, nach der Mittagspause und einer ziemlich mäßigen Currywurst mit Pommes im nahe gelegenen Kiosk ging es dann erst einmal an die Theorie. Kartenlesen, INT1, Betonnungssystem und so weiter. Zwar kenne ich das alles schon von den Prüfungsfragen, aber jetzt weiß ich nicht nur die richtigen Antworten auf die Prüfungsfragen (die ich ja vor dem Kurs schon angefangen hatte), sondern weiß auch wirklich worum es geht. Damit war eine meiner größten Befürchtungen (nämlich das die Jungs von der Segelschule einfach sagen: Hier ist der kostenlose Online-Kurs, lern das zu hause mal alles auswendig...) schon mal passê: Hans hat sich wirklich Zeit genommen, mir in Ruhe und anschaulich alles zu erklären, wir haben ein paar Übungen gemacht und so weiter. 

Nachmittags ging es dann wieder raus, diesmal mit zwei erfahreneren Mitschülern (Ein komisches Wort mit Mitte dreißig), die beiden Jungs waren echt nett und beantworteten alle meine nervigen Fragen mit einer Engelsgeduld. (Danke, Jungs - viel Glück bei der Prüfung!) 

So gegen 16 Uhr endete mein erster "Seetag" dann auch. Glücklich und mit jeder Menge neuer Eindrücke und Erfahrungen ging es dann auf den fast 100 KM - langen Heimweg.

Am Mittwoch geht es weiter, wenn der Wind uns gnädig ist, geht's dann auch endlich mal an die Pinne.

Also, bis dahin!


Foto: piu700  / pixelio.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen